Im Zuge der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine wurde offenkundig, wie vulnerabel Lieferketten in Zeiten intensiver geopolitischer Verwerfungen sind. Nicht nur die Politik sucht daher händeringend nach Lösungen, welche es ermöglichen sollen, die damit verbundenen Risiken zu minimieren und die notwendige Resilienz zu erzeugen.
Lieferketten sind Voraussetzung für Überfluss, daher zugleich aber auch Achillesferse der Funktionalität, moderner Konsumgesellschaften. Mit stringenterer Reglementierung und Standards versucht die Politik Lieferketten transparenter und gleichzeitig widerstandsfähiger zu machen. Für die Unternehmen sind damit große Herausforderungen verbunden. Vielfach geht es dabei auch um Attitude, um Werte in einer von Preisen dominierten Systematik. Doch wie mahnte uns Oscar Wilde: „Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert.“
Laut Statistischem Bundesamt ist der Exportüberschuss Deutschlands zwischen 2021 und 2022 um über die Hälfte, von 175,3 auf 79,7 Milliarden € gesunken. Verursacht durch Lockdowns, welche temporär Lieferketten unterbrochen hatten.
Viele Unternehmen haben daher Maßnahmen ergriffen, um zukünftig Lieferengpässe zu vermeiden: Sie vergrößern den Pool potentieller Zulieferer (Diversifikation), überwachen ihre Lieferketten intensiver und erhöhen Lagerkapazitäten.