Business Mediation



Konfliktmanagement nachhaltig zu Ende gedacht



Starke Kontraste in der Unternehmenskommunikation

Beispiele für konkreten Handlungsbedarf

In deutschen Unternehmen geht ein Gespenst um! Teuer bezahlte Außenkommunikation verpufft bisweilen wirkungslos. * Die Binnenkommunikation dagegen, ist häufig ein blinder Fleck in den Unternehmen. Nicht nur in der Wahrnehmung zahlreicher Führungskräfte. Nein, auch und insbesondere in den Bilanzen. Wir wissen was „innere Kündigung“ ist. Wissen wir aber auch was sie uns kostet?



Teuer erkauftes Wachstum



* Innovationen sind zweifellos ein wesentlicher Bestandteil von Wachstumsprozessen. Dennoch genügt guter Wille allein nicht, will man auf gesättigten Märkten und  jenseits von wirklichen Produktneuheiten oder echten Marktnischen beim Verbraucher überhaupt noch punkten. Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), des Markenverbands e.V. und der Agentur Serviceplan (INFO) legt offen, das von 14 Mrd. EURO, die jährlich von deutschen Unternehmen in innovative Produkte investiert werden, rund 10 Mrd. gänzlich wirkungslos bleiben. 

Markterfolge sind selten sofort zu erkennen



Gute Gründe, für noch bessere Möglichkeiten



Erfrischend neue Erkenntnisse

  • Die Validierung von Konfliktkosten beschränkt sich in der Wahrnehmung der Unternehmenswelt wenn überhaupt bislang auf direkte Kosten (Mitarbeiterfluktuation, Fehlzeiten etc.). Die indirekten, d.h. nicht unmittelbar messbaren Größen wie Stress, Burnout und mangelnde Motivation („innere Kündigung“), als die wohl prominentesten sogenannten „psychosozialen Risiken“ (INFO), werden in Managerkreisen noch zu wenig gewürdigt.
  • Demgegenüber kommen Studien namhafter Marktforschungsinstitute und Consulting-Unternehmen (siehe Grafik "Konfliktkosten") einhellig zu dem Ergebnis, das deutsche Unternehmen  die größten Einsparungspotenziale firmenintern regelrecht brach liegen lassen. Allerdings gelangt man zu dieser Schlussfolgerung erst auf den zweiten Blick. Es handelt sich  dabei   um  Konfliktkosten,, die nur beziffert werden können, wenn die indirekten, die unsichtbaren  Kosten des „Faktor Mensch“ kompromisslos aufgedeckt werden.

 

Betriebsblind?



Konfliktkosten, mehr als unterschätzt



Zum Vergrößern, Grafik anklicken

KPMG (INFO)

Gallup (INFO)

EU-OSHA (INFO)

Pricewaterhouse Coopers & Universität Viadrina (INFO)

  •  79 % der europäischen Manager sorgen sich um arbeitsbedingten Stress, doch weniger als ein Drittel aller Unternehmen ergreifen geeignete Maßnahmen.

 

  •  Bei 90% der befragten Unternehmen gab die Gesetzeslage den Impuls sich des Themas anzunehmen. Für 77% ist die Sorge um die eigene  Reputation der Antrieb.

 

      Europäische Agentur für Arbeit und Gesundheitsschutz am  

            Arbeitsplatz (EU-OSHA) 2010

 

 „Wenn Arbeit in größerem Umfang kollektive Erschöpfung hervorruft, wenn sie an Leib und Seele krank macht, dann ist es angezeigt, die Folgen des vorherrschenden Zielbildes unserer Lebensgestaltung kritisch zu überprüfen.“  

 

(Prof. Dr. phil. Johannes SIEGRIST)

 

Vortrag am 24. April 2012 im Rahmen der 62. Lindauer Psychotherapiewochen 2012 (INFO)



Engagement und Anerkennung nicht im Lot



Signalwirkung des CMS

  • Einen theoretischen Zugang zu dem Phänomen der psychosozialen Risiken ermöglichen die Arbeiten von J. SIEGRIST und dem Modell der beruflichen Gratifikationskrisen, das er im Anschluss an die soziologische Theorie des sozialen Austauschs entwickelte. Wesenskern in beiden Forschungsdesigns ist das Reziprozitätsprinzip.
  • Kurz: Auf eine Leistung muss eine Gegen-leistung erfolgen. Und dies nach Möglichkeit zum wechselseitigen Vorteil aller Beteiligten.

 

 



Reziprozitätsprinzip verletzt



Exakt diese Bedingung, „die Norm der Reziprozität“ (Alvin GOULDNER: Reziprozität und Autonomie, Frankfurt am Main, 1984) ist nach dem Modell der Gratifikationskrisen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer immer häufiger verletzt.  Das dem Menschen eigentümliche Bedürfnis nach Wertschätzung, als positive Rückmeldung für erbrachte Leistung, bleiben die Leistungsempfänger nur allzu oft in angemessener Weise schuldig. Dieses Manko nehmen die Arbeitnehmer hingegen ihrerseits häufig aus zwei Gründen in Kauf:

 

Abhängigkeit

  • Arbeitsplatzunsicherheit, als gesellschafts-übergreifendes Phänomen und forciert etwa durch unternehmensinterne Maßnahmen wie  Downsizing, Outsourcing oder Um- strukturierung.

Keiner will sich abhängen lassen

·         Strategisches Kalkül

  • Der Beschäftigte geht in Vorleistung, indem er wissentlich ein Missverhältnis von Einsatz und Entlohnung hinnimmt; in der Hoffnung auf künftige Dividende in Form einer Beförderung oder einer höheren Gehaltsstufe. („antizipatorisches Invest- ment“ – SIEGRIST)


Burnout - Annäherung an den Begriff



AUSGEBRANNT!

  • Burnout ist kein klar definierter Begriff. Grob lassen sich jedoch zwei Ursachenmuster unterscheiden. Gesellschaftliche oder  individuelle  Faktoren. Überschneidungen sind prinzipiell nicht ausgeschlossen. Betriebsinterne Maßnahmen zur Prävention erweisen sich bei beiden Ursachenkategorien als sinnvoll; bei schwerwiegenden Fällen flankierend mit fachärztlicher Begleitung. Es ist jedoch keine medizinische Diagnose nach den Maßstäben der international gültigen Klassifikation von Krankheitsbildern ICD-10 (INFO) möglich.

  • Burnout will erkannt aber nicht anerkannt werden. Eine Paradoxie? Nicht unbedingt. Mehr Einzelheiten: (INFO). Geben wir uns unbekümmert und stellen unabhängig davon, ob sich das Krankheitsbild Burnout offiziell nach ICD-10 diagnostizieren lässt oder nicht, einige kaum mehr umstrittene Charakteristika fest.

 

  •  Der Begriff Burnout geht zurück auf Herbert J. FREUDENBERGER, der ihn erstmals 1974 in einem Aufsatz für das Journal of Social Issues verwendete. Für Freudenberger war klar: „Ausbrennen kann nur etwas, was einmal gebrannt hat (Feuer und Flamme) – ausbrennen können nur die Menschen, die sich einmal engagiert haben.“ (Freudenberger, 1974)

 

In dir muss brennen...

  • Die Vorsilbe „aus“ ist der Hinweis auf den Verlust einer Ressource innerhalb eines Systems. Dem Feuer, um im Bild zu bleiben, wurde die Energie entzogen. Unweigerlich ist man bei der Feuer-Metaphorik erinnert an das berühmte Bonmot des  AUGUSTINUS (INFO), das fast schon ein Stoßgebet ist, für jeden der motivieren will:   „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“

Zahlenkolonnen:

 

 

 

  • seit 2000: bis zu 25% der 36 Millionen Er- werbstätigen leiden unter Burnout

 

  • Gleichzeitig haben die Fehlzeiten aufgrund  psychischer Erkrankungen von 1999 bis 2009 um 76% zugenommen

 

  • 2010: durch psychische Erkrankungen   ent- standen Produktionsausfallskosten in Höhe von 5,1 Milliarden Euro.

 

 

 

 

 

 

 

„Ich rate, lieber mehr zu können, als man macht, als mehr zu machen, als man kann.“  

 

Berthold BRECHT